Polymercharakteristik von Acrylat-Ethylen-Kautschuk
AEM-Kautschuke wurden 1975 von DuPont unter dem Namen Vamac im Markt eingeführt. Ethylen-Acrylat-Kautschuk ist ein Mischpolymer aus Ethylen und Methylacrylat mit geringem Zusatz eines carboxylhaltigen Vernetzungsmonomers. Sowohl Ethylen als auch Methyacrlyat verleihen dem Kautschuk seine ausgezeichnete Temperaturbeständigkeit, die gute Beständigkeit gegenüber Medien wie Öle oder Fette ist durch die Polarität des Methylacrylat Comonomers gegeben. Die genannten Eigenschaften werden durch das Verhältnis der beiden Comonomere bestimmt. Ein höherer Acrylatanteil verbessert die Widerstandsfähigkeit gegenüber Ölen, verschlechtert jedoch die Flexibilität bei niedrigen Temperaturen.
Mischungsaufbau und Verarbeitung von AEM-Kautschuk
Hinsichtlich des Mischungsaufbaus gibt es keinen signifikanten Unterschied zwischen dem Polyethylen-Acrylat-Elastomer und ACM-Kautschuk. Terpolymere werden über Diamine vernetzt, für Copolymere werden dagegen Peroxide in Kombination mit Coagenzien eingesetzt.
Eigenschaften von Acrylat-Ethylen-Kautschuk
AEM ist resistent gegenüber Öl, Hitze und Ozon. Des Weiteren besitzt AEM eine gute Beständigkeit gegenüber Schmierölen und Fetten (basierend auf synthetischen oder mineralischen Ölen mit aggressiven Additiven), sowie gegen Getriebe/ Servolenkungs- Fluids. Polyethylen-Acrylat-Elastomer ist wärmebeständiger als Polyacrylat-Kautschuk (ACM), AEM besitzt außerdem eine bessere Festigkeit und Kälteflexibilität. AEM-Kautschuke sind unbeständig gegen aromatische Kohlenwasserstoffe, Ester, Ketone sowie konzentrierte Säuren. AEM Elastomere zeigen ein ausgezeichnetes Dämpfungsverhalten über einen weiten Temperaturbereich. Da AEM-Kautschuke halogenfrei sind, werden Mischungen auch zur Herstellung von flammwidrigen Kabeln, Bodenbelägen oder Dichtungen eingesetzt.
Eigenschaften von AEM-Kautschuk im Überblick:
- ausgezeichnete Wetter- und Ozonbeständigkeit,
- sehr gute Hitze- und Chemikalienbeständigkeit,
- beständig gegenüber den meisten Ölen und Schmierstoffen (auch wenn aggressive Additive enthalten sind),
- niedriger Druckverformungsrest,
- gut für Niedrigtemperaturanwendungen,
- thermischer Anwendungsbereich: -40 bis +150 °C, kurzzeitig bis 175 °C,
Polyethylen-Acrylat-Elastomere genügen den neuen Anforderungen in vollem Umfang. Deshalb kommen diese bei den meisten Fahrzeugherstellern weltweit für die Herstellung motornaher Komponenten zur Anwendung, zum Beispiel für:
- Turboladerschläuche und andere Schlauchapplikationen
- Ummantelungen von Blow-by-Gas- und Dieselpartikelfiltersensoren
- Luftführungselemente
- öl- und temperaturbeständige Schwingungsdämpfer
- Motor- und Getriebedichtungen
- Zylinderkopfhaubendichtungen
- Ölfilter- und Ölwannendichtungen
- Schaltkolben